Trainer Dieter Hecking hat vor dem Saisonfinale im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga vor allem einen Vorteil für den 1. FC Nürnberg ausgemacht: Der «Club» hat auch am letzten Spieltag immer noch alles in der eigenen Hand. Mit einem Sieg am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim SC Paderborn wäre der FCN gerettet. «Das ist immer besser, wenn man selbst was regeln kann», sagte Hecking. Sein Fokus gilt nur diesem Spiel, daran ließ der 58-Jährige am Donnerstag keine Zweifel. Auf die Frage, ob und wann er Urlaub machen werde, antwortete Hecking: «Also ganz ehrlich – darüber habe ich mir noch gar nicht großartig Gedanken gemacht. Durch die Aktualität sind meine Gedanken ganz woanders.»
Immer noch ist der Absturz der Franken auf den Relegationsplatz möglich. Sollten die Nürnberger nicht gewinnen, müssen sie auf Patzer von Eintracht Braunschweig beim FC Hansa Rostock und Arminia Bielefeld beim 1. FC Magdeburg hoffen, um nicht auf den Relegationsrang abzurutschen. «Natürlich wissen wir nicht, was auf den anderen Plätzen passieren wird. Aber ich glaube schon, dass sowohl Braunschweig als auch Bielefeld sicherlich vor anspruchsvollen Aufgaben stehen», sagte Hecking.
Der «Club» müsse sich auf sich selbst konzentrieren, betonte Nürnbergs Coach. Ganz ignorieren könne man die Parallelspiele aber nicht. «Ich glaube schon, dass wir natürlich im Laufe des Spiels über Spielergebnisse, Spielverläufe auf den anderen Plätzen informiert sein werden. Das ist, glaube ich, ganz normal.»
Der FCN muss im wichtigen Saisonfinale in Paderborn auf Mittelfeldspieler Florian Flick verzichten. Der 23-Jährige zog sich einen Mittelfußbruch zu. Außerdem konnten Kwadwo Duah und James Lawrence (beide Kapselreizung) sowie Taylan Duman, Felix Lohkemper, Jens Castrop und Mats Möller Daehli (alle krankheitsbedingt) in dieser Woche mitunter nur eingeschränkt oder gar nicht trainieren. Am Donnerstagmorgen standen Hecking nur 14 Spieler zur Verfügung. «Dazu noch zwei Spieler von der U23. Das war sehr überschaubar heute.» Hecking konnte am Donnerstag noch keine «verbindliche Aussage» treffen, wer beim Auswärtsspiel in Paderborn dabei sein wird. Das wird sich erst am Freitag entscheiden.
«Ich hoffe einfach, dass jetzt über Nacht nicht noch mehr Spieler ausfallen, weil dann wird es langsam eng, was das Personal angeht.» Es sei ein Spiegelbild der Saison, sagte Hecking. «So wie es sich jetzt darstellt, werden wir auch am 34. Spieltag eine Aufstellung wählen müssen, die eigentlich so in der Form wahrscheinlich nie angedacht war. Aber dann ist das eben so.» Es werde kein großes Jammern von ihm geben, meinte der Trainer. «Wir werden versuchen, mit den Leuten, die dann zur Verfügung stehen, am Sonntag das Ergebnis zu erzielen, was wir brauchen.» Im besten Fall ist das ein Sieg.