Es sind aufwühlende Tage für den SV Motschenbach. Am Donnerstag hat der Verein erfahren, dass sein Spieler Farhad Saaid-Abdulrahman in Asylabschiebehaft sitzt. Für den SV Motschenbach eine schockierende Nachricht, da niemand sich erklären konnte, wieso er nach neun Jahren in Deutschland zurück in den Irak soll.
Wie Landtagsabgeordneter Rainer Ludwig aus dem Innenministerium erfahren hat, ist der 24-Jährige aber seit 2019 ausreisepflichtig. Er habe nicht mit den Behörden kooperiert weshalb ihm zuerst die Arbeitserlaubnis entzogen wurde, so Ludwig:
Der ausschlaggebende Grund aber, dass diese Abschiebung eingeleitet wurde, ist, dass der Mann vorbestraft war und bereits verurteilt zu einem Jahr Jugendstrafe. Er war also straffällig wegen 13 Fällen Betäubungsmittelhandel und Drogenbesitz.
Seine Vorgeschichte sei niemandem im Verein bekannt gewesen, sagt Vorsitzender Peter Wiesenmüller dazu. Er habe bei einem Mannschaftsabend extra nochmal alle Bekannten von Farhad darauf angesprochen, bevor er die Petition im Landtag eingereicht hat.
Die sollte verhindern, dass Farhad am kommenden Mittwoch in den Irak abgeschoben wird. Nach Einschätzung von Rainer Ludwig, der selber einige Jahre im Petitionsausschuss saß, sei das so gut wie ausgeschlossen. Die einzige Möglichkeit die Farhad noch hat, ist freiwillig in den Irak auszureisen. Der Unterschied zur Abschiebung ist, dass er nach ein, zwei Jahren mit einem Visum zurück nach Deutschland kommen könnte. Bei einer Abschiebung ist ihm die Einreise vorerst verboten.