Fußball-Nationalspieler

Wirbel um «Mystery Box» - Adeyemi reumütig nach Strafbefehl

19. November 2025 , 16:23 Uhr

BVB-Profi Karim Adeyemi entschuldigt sich nach dem Strafbefehl wegen illegalen Waffenbesitzes - und gibt ein Versprechen ab. DFB und BVB haben sich ebenfalls eine Strafe überlegt.

Fußball-Nationalspieler Karim Adeyemi von Borussia Dortmund hat sich nach dem Strafbefehl wegen illegalen Waffenbesitzes bei seinem Club und der Nationalmannschaft entschuldigt. Außerdem bekommt er eine Strafe vom BVB und vom DFB.

«Es fällt mir nicht leicht, darüber zu sprechen. Anfang 2024 habe ich aus Leichtsinn und ohne wirklich drüber nachzudenken, was ich da tat, eine sogenannte „Mystery Box“ im Internet bestellt. Darin befanden sich auch Gegenstände, die waffenrechtlich nicht erlaubt sind. Viele Monate später wurde das Paket zugestellt, und es ist ungeöffnet bei der Polizei gelandet», teilte Adeyemi bei Instagram mit.

Adeyemi zeigt sich reumütig

Der Strafbefehl mit einer festgesetzten Geldstrafe von 60 Tagessätzen war bereits am 30. Oktober rechtskräftig geworden, wie Oberstaatsanwalt Michael Burggräf mitteilte. Adeyemi zeigte sich reumütig und versuchte, die Geschichte um eine «Mystery Box» zu erklären. Um welche Gegenstände es sich handelt und warum das Paket bei der Polizei landete, erklärte er nicht.

DFB-Sportdirektor Rudi Völler und BVB-Geschäftsführer Lars Ricken kamen überein, dass sich der 23 Jahre alte BVB-Profi nach intensiven Gesprächen für ein soziales Projekt in der Dortmunder Nordstadt engagieren soll.

Adeyemi sprach von einem «riesigen Fehler» und ergänzte: «Einer, der mir sehr leidtut, mich viel gekostet hat und den ich zutiefst bereue. Ich weiß, dass ich in der Öffentlichkeit stehe und eine Vorbildfunktion habe. Der bin ich dabei nicht gerecht geworden. Genau deshalb schmerzt es mich umso mehr, dass ich so leichtsinnig gehandelt habe», sagte der BVB-Profi, der nach der Rückkehr von der DFB-Auswahl in Dortmund zum Gespräch geladen wurde. 

Adeyemi bei der Nationalmannschaft ohne Einsatz

Beim 6:0-Sieg gegen die Slowakei wurde der Offensivspieler nicht eingesetzt, für die Partie gegen Luxemburg war er zuvor gesperrt. Adeyemi spielt seit 2022 für Dortmund und hat beim BVB noch einen Vertrag bis Sommer 2027. Im Trikot der A-Nationalmannschaft hat der Profi bislang elf Einsätze absolviert.

Ricken sprach von einem ernsten Gespräch mit dem Profi. «Wir haben die Angelegenheit natürlich sehr ernst genommen und konnten inzwischen mit Karim Adeyemi ausführlich und deutlich über sein Verhalten sprechen. Er bereut seinen Fehler zutiefst», sagte der BVB-Geschäftsführer. «Ich habe daraus gelernt und verspreche euch, dass ich solche Fehler in Zukunft vermeiden werde», teilte Adeyemi auf Instagram mit.

Ricken spricht Adeyemi Vertrauen aus

Zu berücksichtigen sei aber auch, dass er eine teure Strafe leisten müsse und niemanden geschädigt habe, betonte Ricken. «Der Spieler gilt auch weiterhin als nicht vorbestraft. Karim Adeyemi hat uns fest versprochen, einen solchen Fehler nicht erneut zu machen. Wir vertrauen ihm, dass er sich daran hält.» 

Weitere Sanktionen sind nicht zu erwarten. DFB-Sportdirektor Rudi Völler sprach von einem «dummen Fehler». Dass Adeyemi nicht selbst auf die Verantwortlichen zugegangen sei, erklärte sich Völler so: «Er hat wahrscheinlich gehofft, dass es nicht rauskommt.» Er erklärte aber auch: «Wir wollen ihn nicht verdammen. Das sind junge Menschen.» Adeyemi sei im Kreise der Nationalmannschaft immer top aufgetreten. Auch seine Generation habe in dem Alter viele Fehler gemacht, «natürlich nicht solche», sagte Völler.

Quelle: dpa

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