Ex-RAF-Terroristin vor Gericht

Ankläger wollen Teile der Vorwürfe gegen Klette einstellen

12. November 2025 , 15:19 Uhr

Bewegung im Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette: Die Staatsanwaltschaft beantragt, einige der Vorwürfe zumindest vorläufig zu streichen. Dieses Vorgehen hat einen klaren Zweck.

Im Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette will die Staatsanwaltschaft zu fünf Raubüberfällen nicht weiter verhandeln. Den entsprechenden Antrag auf vorläufige Einstellung stellten die Ankläger am Mittwoch im Landgericht Verden, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Ziel der Maßnahme sei es, möglichen Zeugen eine Aussage vor Gericht zu ersparen.

Über den Antrag, der das Verfahren auch beschleunigen könnte, hatte zuvor das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Konkret wegfallen sollen die Vorwürfe zu Raubüberfällen in Löhne, Celle, Stade, Elmshorn und Northeim. Eine Entscheidung über den möglichen Wegfall der Anklagepunkte könnte es schon in der nächsten Woche geben, wie die Gerichtssprecherin sagte.

Raubüberfälle in mehreren Bundesländern

Daniela Klette steht seit März vor Gericht, weil sie gemeinsam mit ihren mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub zwischen 1999 und 2016 mehrere Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfallen haben soll, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Dabei soll die Bande mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet haben, von den Komplizen fehlt weiter jede Spur.

Sollten die fünf Vorwürfe wegfallen, blieben acht Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte noch Gegenstand vor Gericht. Der Prozess gegen die 67-Jährige ist nach bisheriger Planung noch bis Mitte nächsten Jahres terminiert.

Quelle: dpa

Deutschland Extremismus Kriminalität Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Prozess (Gericht) Schleswig-Holstein Terrorismus

Das könnte Dich auch interessieren

11.11.2025 Kopfgeld auf Politiker? Verdächtiger aus dem Darknet gefasst Todeslisten im Darknet und Krypto-Spenden als Kopfgeld: Ein Mann soll zu schwerer Gewalt gegen Politikerinnen und Politiker aufgerufen haben. In Dortmund können die Ermittler ihn fassen. 04.12.2025 Verfahren gegen Oliver Pocher eingestellt Oliver Pocher hatte einer Influencerin in Videos vorgeworfen, sich im Internet positive Reaktionen erkauft zu haben - und musste deshalb vor Gericht. 04.12.2025 Mutmaßlicher Huthi-Kämpfer in München angeklagt Ein Mann soll für die militant-islamistischen Huthi im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde will ihn in München vor Gericht sehen. 02.12.2025 Schumacher-Erpressung: Urteil bestätigt Über die gescheiterte Erpressung der Familie von Michael Schumacher wurde am Wuppertaler Landgericht neu verhandelt - aber das Urteil bleibt das alte.