Fernsehen

Annette Frier kritisiert fehlende Rollen für Frauen ab 45

29. November 2025 , 06:00 Uhr

Annette Frier bemängelt, dass Frauen ab 45 Jahren vom deutschen TV oft übersehen werden. Viele gut arbeitende Kolleginnen hätten derzeit kaum Rollenangebote – ein strukturelles Problem, wie sie sagt.

Annette Frier («Danni Lowinski», «Die Wochenshow») sieht im deutschen Fernsehen ein strukturelles Problem für Schauspielerinnen ab 45 Jahren. «Es gibt sehr viele Kolleginnen, die immer gut gearbeitet haben und gerade gar nichts zu tun haben. Für Frauen ab 45 Jahren gibt es im deutschen Fernsehen nur sehr wenig nennenswerte Rollen», sagte die 51-Jährige der Deutschen Presse-Agentur (dpa). «Es ist einfach ein Fakt.»

Sie selbst wolle sich bei der Thematik nicht zur Galionsfigur machen, betonte Frier. «Ich selbst bin davon nicht direkt betroffen, weil ich sehr gut arbeiten darf. Das ist ein Privileg», sagte sie. «Aber ich sehe das strukturelle Problem sehr deutlich.» Es sei keineswegs ausgedacht.

Hinzu komme, dass es im deutschen Fernsehen auch zu selten um die Themen von Frauen in diesem Alter gehe. «Ich finde das schade und auch nicht sehr klug», sagte Frier. «Wir sind knapp zehn Millionen. Eine relevante Zielgruppe und die wird an vielen Stellen gar nicht bedient.»

Neue Serie über die Wechseljahre

Frier hat eine neue Serie gedreht, die sich ausdrücklich mit einer Frauenfigur im entsprechenden Alter beschäftigt: Annette Frier. Im Comedy-Format «Frier und Fünfzig – Am Ende meiner Tage» spielt sie sich selbst. Da Rollenangebote zu wünschen übrig lassen, beschließt die Serien-Frier, selbst eine Serie zu machen – über Frauen in den Wechseljahren. 

Das Format läuft montagabends bei Sat.1 und ist vorab schon auf Joyn verfügbar. Viele Kritiker waren von der Serie mit ihrem pointierten und hintergründigen Humor begeistert.

Sie sei erstaunt gewesen, dass es bislang relativ wenige Serien und Filme zum Thema Wechseljahre gebe, sagte Frier der dpa. Sie denke, dass das damit zusammenhänge, dass auch die Medizin erst in den vergangenen 25 Jahren wirklich begonnen habe, sich mit Frauengesundheit in der entsprechenden Lebensphase zu beschäftigen. «Wir kommen aus dem Patriarchat», sagte die Kölnerin. «Männergesundheit war sehr lange immer gleich Menschengesundheit.»

Quelle: dpa

 

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