Die Konjunktur tritt auf der Stelle in ganz Bayern und das hinterlässt Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Mehr Arbeitslose im August sind zwar üblich, vor allem, weil Ausbildungsverträge enden, doch auch saisonbereinigt gibt es ein Plus. Und das fällt im Arbeitsamtsbezirk Bayreuth-Hof, zu dem auch Kulmbach zählt, heuer so hoch aus, wie in den vergangenen drei Jahren nicht. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Agentur für Arbeit hervor.
Die Arbeitslosenquote für Kulmbach ist um 0,3 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent gestiegen. 1.509 Menschen bei uns suchen aktuell einen Job. In den Nachbarlandkreisen Lichtenfels und Kronach steigen die Arbeitslosenquoten auf 4,0, beziehungsweise 3,6 Prozent.
Was die Fachleute von der Arbeitsagentur beobachten ist, dass sich aktuell auch Absolventen von Berufsausbildungen arbeitslos melden, Techniker zum Beispiel oder Handwerksmeister. Sie sind aber meistens nur kurz arbeitslos, weil sie schon fest Pläne für den Herbst haben.
Auf der anderen Seite haben sich aber auch etliche qualifizierte Arbeitnehmer aus Pflegeberufen arbeitslos gemeldet, schreibt die Agentur. Bei ihnen läuft der Anspruch auf Krankengeld aus und bis über einen Rentenantrag entschieden ist, müssen sie sich arbeitslos melden. Sie stehen aber defakto dem Arbeitsmarkt gar nicht zur Verfügung.
Jobsuchenden macht die Arbeitsagentur Mut. Gerade im verarbeitenden Gewerbe würden Fachkräfte gesucht. Weil es aber nicht genug gibt, geben immer mehr Betriebe auch motivierten und zuverlässigen Helfern oder Quereinsteigern eine Chance. Gesucht werden bei uns aktuell vor allem Köchen, Servicekräften, Küchenhilfen und Reinigungspersonal. Im medizinischen Bereich sind besonders (Zahn-)Medizinische Fachangestellte gefragt. Der soziale Sektor sucht für die Zeit nach den Sommerferien Erzieher und Kinderpfleger.
Auf dem Lehrstellenmarkt gibts noch 35 junge Leute in Kulmbach Stadt und Land, die noch einen Ausbildungsplatz suchen. Die haben rein rechnerisch die Qual der Wahl unter 323 Lehrstellen, die noch offen sind.