Gesundheit

Asbest im Spielsand – Schulen in Australien geschlossen

17. November 2025 , 09:20 Uhr

Asbestalarm im Klassenzimmer: Nachdem der gefährliche Stoff in buntem Spielsand entdeckt wurde, schließen in Australien Dutzende Schulen – und auch Neuseeland reagiert.

Nach dem Fund von Asbestspuren in farbigem Spielsand haben in Australien und Neuseeland zahlreiche Schulen und Kitas den Stoff vorsorglich aus ihren Einrichtungen entfernt. Vor allem in Australiens Hauptstadtterritorium (ACT) blieben zu Wochenbeginn mehr als 70 Schulen geschlossen, um mögliche Belastungen zu prüfen und zu reinigen. 

Auch in Neuseeland wurden die Sand-Produkte für Kinder getestet – und dort ebenfalls Asbestspuren entdeckt, wie der Sender Radio New Zealand berichtete. Viele Bildungseinrichtungen reagierten und machten ebenfalls dicht, um die möglicherweise belasteten Materialien fachgerecht zu entsorgen. Der Sand wird unter anderem im Unterricht und in der sensorischen Förderung eingesetzt.

Die Rückrufe betreffen mehrere Produkte, darunter bunte «Magic Sand»-Sets, die zwischen 2020 und 2025 verkauft wurden. Labortests der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherbehörde ACCC wiesen Chrysotil- und Tremolit-Asbest nach. 

Inhalierbarer Asbest wurde zwar nicht festgestellt, die Behörden warnen dennoch vor Asbestfasern, die in die Atemwege gelangen könnten. Experten betonen, dass das Risiko für Erkrankungen nach einmaligem oder kurzzeitigem Kontakt sehr gering sei, dennoch sollten Vorsichtsmaßnahmen getroffen, die Produkte entsorgt und die Räume gründlich gesäubert werden.

Die ACCC hatte am vergangenen Mittwoch einen landesweiten Rückruf für Produkte der Firma Educational Colours angekündigt. Bereits am Freitag blieben in Down Under viele Schulen und Vorschulen geschlossen. Die australischen Warenhausketten Kmart und Target veranlassten am Samstag freiwillig weitere Rückrufe für Sandspielsets, nachdem Tests auf Asbest positiv ausgefallen waren. 

Was ist Asbest?

«Asbest ist die Sammelbezeichnung für natürlich vorkommende, faserartige silikatische Minerale mit Faserdurchmessern bis herab zu 2 Mikrometern (1 Mikrometer entspricht einem Tausendstel Millimeter)», heißt es auf der Webseite des Umweltbundesamtes. Der Stoff wurde über Jahrzehnte in sehr großen Mengen beim Bauen verwendet – aber er kann verschiedene Krebsarten auslösen. 

In Australien gilt seit Ende 2003 ein vollständiges Verbot für die Herstellung, den Verkauf, die Verwendung und den Import aller Asbestarten. In Deutschland sind Herstellung und Verwendung schon seit 1993 untersagt.

Quelle: dpa

 

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