Die Asylbewerbersituation im Kulmbacher Land ist weiterhin angespannt. Das wurde auf dem Infoabend zur Unterbringung der Geflüchteten in Harsdorf gestern (Do) deutlich. Bevor die Verantwortlichen des Kulmbacher Landratsamtes speziell auf Harsdorf eingegangen sind, haben sie die allgemeine Lage im Landkreis vorgestellt.
Demnach kommen allein im März und April je 80 weitere Asylbewerber ins Kulmbacher Land. Seit Oktober hat sich die Anzahl der Geflüchteten mehr als verdoppelt. Mittlerweile sind knapp 500 dezentral in den einzelnen Kommunen untergebracht. Der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner:
Im Moment gelingt es dem Landkreis noch zusammen mit den Kommunen alle Asylbewerber im Kulmbacher Land in einzelnen Wohnungen und Häusern unterzubringen. Sollte das nicht mehr gehen, müssen auch Turnhallen belegt werden. Das sei aber das letzte Mittel, da nach der Corona-Pandemie die Hallen für den Schulsport eigentlich frei bleiben sollten, so Landrat Söllner.
Das Problem lösen könne nur die Bundesregierung auf europäischer Ebene. Die Landkreise sind gesetzlich dazu verpflichtet die Asylbewerber unterzubringen. Deutschland müsse erreichen, dass die Geflüchteten in der EU besser verteilt werden. Die Kommunen können nämlich nicht grenzenlos Menschen aufnehmen. Darauf hätten die Städte und Gemeinden bereits im November in der Brüsseler Erklärung aufmerksam gemacht.