Klingonisch

Darum gibt's immer mehr Bücher auf Klingonisch

20. November 2025 , 04:00 Uhr

Was haben Sherlock Holmes, «Der kleine Prinz» und «Die Zeitmaschine» gemeinsam? Sie sind was für «Star Trek»-Fans.

Wie bitte? Sherlock Holmes ermittelt auch auf Klingonisch? Und es gibt jetzt auch Bücher wie Peter Hase und «Die Zeitmaschine» in der außerirdischen Kunstsprache des Star-Trek-Universums? «Ja, es entstehen immer mehr klingonische Übersetzungen von erfahrenen Klingonisten», sagte Klingonisch-Experte, Lehrer und Verleger Lieven L. Litaer der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken.

Das liege daran, dass die Zahl der Klingonisch-Schüler wachse. «Und wenn ich eine Sprache lerne, will ich sie auch mal lesen», sagte der 45-Jährige. Da sei es dann gut, wenn es auch spannende und gut erzählte Geschichten in Klingonisch gebe. «Das macht ja mehr Spaß, als wenn ich eine Gebrauchsanleitung eines Stausaugers oder so lese.»

Ermittler auf Klingonisch heißt „tlhechwI“

Klingonisch ist eine Kunstsprache, die für die Kinofilm-Reihe der US-Science-Fiction-Serie «Star Trek» erfunden wurde. Anfangs hatte sie nur 1.800 Wörter. Ihr Wortschatz wächst: «Heute haben wir schon mehr als 5.500 Wörter», sagte Litaer. Auch dank der Übersetzungen: «Für Sherlock Holmes haben wir ein neues Wort für Ermittler bekommen: „tlhechwI“.» Zum Vergleich: Der Rechtschreibduden der deutschen Sprache enthält rund 145.000 Einträge.

An diesem Wochenende treffen sich Klingonisch-Schüler aus mehreren Ländern Europas wieder zum jährlichen Sprachkurs mit Litaer in Saarbrücken. Der US-Sprachwissenschaftler Marc Okrand, der die Sprache der Klingonen im Auftrag des Konzerns Paramount Pictures für die Kultserie entworfen hatte, habe für die Schüler 100 weitere neue Wörter zur Verfügung gestellt.

«KI kann keine klingonische Übersetzungen»

Die Übersetzungen ins Klingonische seien klar «ein Nischenthema», sagte Litaer zu seinem Egpyt Verlag. «Ich mache das Ganze ja auch als Hobby». 2018 erschien seine Übersetzung des Klassikers «Der kleine Prinz» beim «Verlag in Farbe in bunt», 2021 folgte «Alice im Wunderland».

Leider gebe es auch neuerdings etliche KI-generierte Übersetzungen ins Klingonische auf dem Markt, die größtenteils falsch seien. «Die KI-Software kann kein Klingonisch», sagte der Experte.

Der Lehrer schätzt, dass weltweit gut 50 Menschen fließend Klingonisch sprechen – eine Sprache mit vielen Zungenbrechern und Kehlkopflauten. Zudem gebe es Tausende Schüler.

Quelle: dpa

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