Hausärztestreik: im Kulmbacher Land machen kaum Ärzte mit

29. Dezember 2023 , 08:21 Uhr
Wegen eines Streiks sind bundesweit zwischen den Jahren Tausende Arztpraxen geschlossen und der Virchowbund hat schon angekündigt, im neuen Jahr geht’s weiter, mit längeren Streiks.
Kulmbacher Ärzte machen bisher kaum mit. Weil sie erstens wenig Zeit haben, zweitens wenig Vertretung – jeder Arzt, der streikt, muss einen Vertreter benennen – und drittens, das sagt uns die Thurnauer Ärztin Anja Tischer, Sprecherin der Kulmbacher Hausärzte, gehen die aktuellen Streiks an die falsch Adresse, nämlich zu Lasten der Patienten:
„Ich glaube, dass wir dadurch eher weniger bewirken. Und, die Terminkalender sind ja voll, und Termine, die ich absage, weil ich zu machen, muss ich irgendwann nacharbeiten.“
Trotzdem, auch die Sprecherin der Kulmbacher Hausärzte sagt, es müsse dringend was passieren. Die Hausärzte erstickten in Bürokratie, verlören viel Zeit durch eine nicht funktionierende Digitalisierung und würden durch die Budgetierung begrenzt. Das kennt jeder Patient, wenn er eine Behandlung in diesem Quartal nicht mehr bekommen kann, weil das Budget des Arztes schon ausgeschöpft ist.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach sieht zumindest den Bürokratieabbau als dringend notwendig. Bei Haus- und Kinderärzten will Lauterbnach die Budgets lockern, also die Begrenzung der Bezahlung gewisser Behandlungen. Bei den Fachärzten lehnt der Bundesgesundheitsminister das ab.
Wie geht’s weiter? Im Januar soll es ein Treffen zwischen  dem Bundesgesundheitsminister und den Ärzteverbünden geben.
Hausärzte Kulmbach Lage Streik Tischer

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