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Herbst geht auf Distanz: Stromberg dermaßen weit weg von mir

02. Dezember 2025 , 01:00 Uhr

Christoph Maria Herbst ist für einen Kinofilm in seine Paraderolle als Ekelchef Bernd Stromberg zurückgekehrt. Privat habe der antifeministische Stromberg nicht auf ihn abgefärbt, betont der Komiker.

Er hält sich für den Größten und haut immer wieder politisch unkorrekte Sprüche zum Fremdschämen raus – der latent frauenfeindliche und rassistische Bürochef Bernd Stromberg. Aber auch wenn Christoph Maria Herbst (59) den Stromberg im Kino-Comeback erneut brillant spielt, sieht er kaum Ähnlichkeiten: «Auf mich selbst hat Stromberg eigentlich nicht großartig abgefärbt», sagte Herbst der Deutschen Presse-Agentur auf dem roten Teppich bei der Filmpremiere in Berlin. «Er ist ja durchaus antifeministisch. Und ich bin mit zwei älteren Schwestern groß geworden. Also mir ist der Feminismus geradezu in die Wiege gelegt», erläuterte der Schauspieler. «Insofern war Stromberg für mich immer schon eine Figur, die so dermaßen derbe weit weg war von mir, dass ich von dem nichts lernen musste.»

Comeback nach über einem Jahrzehnt

Die Stromberg-Serie bei ProSieben und der erste Kinofilm (2014) sind inzwischen schon über ein Jahrzehnt Geschichte. Jetzt feierte am Abend in Berlin die Fortsetzung «Stromberg – Wieder alles wie immer» Premiere (Kinostart 4. Dezember). Ist die heutige Zeit also etwa wieder reifer für fiese Chefs? «Das wollen wir mal nicht hoffen», sagte Herbst. 

«Ich habe aber heute von einer Erhebung gehört, dass sich 63 Prozent aller Angestellten einen Chef wie Stromberg wünschen würden. Ich weiß nicht, was das für Menschen sind und vielleicht kann man die mit Medikamenten ja noch mal einstellen oder so? Ich will das kaum glauben», so der Komiker.

Co-Star Bjarne Mädel, der als Mobbingopfer Ernie in der Stromberg-Serie berühmt wurde, sieht eine Entwicklung zum Schlechten, wenn es um Chefs geht: «Ja, ich habe das Gefühl, die Tendenz geht wieder zu inkompetenten Chefs», sagte Mädel der dpa. «Insofern liegt Stromberg da voll im Trend.»

Diese Art von Chefs «sind ja überall»

Dabei sind für Mädel cholerische, strenge Chefs ökonomisch gesehen kein Erfolgsmodell. «Ich meine, Stromberg ist in erster Linie einfach faul, inkompetent und egoistisch. Und nein, ich glaube nicht daran, dass man mit so einem negativen Verhalten unbedingt Gutes aus seinen Mitarbeitern rausholt. Also falsches Konzept», sagte Mädel.

Allerdings wohl kein seltenes Phänomen, glaubt Stromberg-Regisseur Arne Feldhusen: «Ob es diese Art von Chefs noch gibt? Ich glaube schon. Die sind ja überall. Wenn der komplett aus der Zeit gefallen wäre, dann wäre unsere Geschichte so gar nicht authentisch, und ich glaube, das würde man merken.»

Und was macht einen guten Chef heutzutage aus? Für Bjarne Mädel kann die Antwort sehr simpel sein: «In erster Linie gute Bezahlung. Also faire Bezahlung.»

Quelle: dpa

 

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