Insolvenz bei Regiomed: Jetzt soll an neuen Strukturen gearbeitet werden

03. Januar 2024 , 08:00 Uhr
Nach der Insolvenz beim Klinikverbund Regiomed gibt es Kritik, man habe die Reißleine zu spät gezogen. Klaus Emmerich aus Himmelkron von der Aktionsgruppe ‚Schluss mit Kliniksterben in Bayern‘, fordert, die flächendeckende klinische Versorgung müsse erhalten bleiben. Allerdings ist die Rückführung der Krankenhäuser in die Zuständigkeit der einzelnen Städte und Landkreise gerade in weite Ferne gerückt.
Grund für die Regiomed-Insolvenz ist, dass die geplante Übernahme der angeschlagenen Krankenhäuser durch die jeweiligen Kommunen gescheitert war. Stadt und Landkreis Coburg hatten kurz vor Weihnachten abgelehnt, weil sie die Schulden der Krankenhäuser in Coburg und Neustadt nicht alleine tragen wollen.
Jetzt also eine Sanierung in Eigenverwaltung und das Ziel einer Umstrukturierung. Arbeitsplätze erhalten und flächendeckende Gesundheitsversorgung sind die großen Ziele, gleichzeitig will man sich im Regiomed-Verbund von alten Lasten, also Schulden befreien.
 Zu den Klinikgesellschaften, die saniert werden sollen, gehören die der Krankenhäuser in Coburg, Lichtenfels, Hildburghausen, Neustadt und Sonneberg mit den zugehörigen Seniorenzentren, Wohnheime und der Rettungsdienst.
Die Versorgung der Patienten soll ohne Einschränkung weiterlaufen, hieß es gestern. Auch die Löhne und Gehälter der gut 5.000 Mitarbeiter seien bis einschließlich März gesichert.
Regiomed war 2008 als erster länderübergreifende Klinikverbund Deutschlands gegründet worden. Der Grund: die Kommunen aus Thüringen und Oberfranken wollten verhindern, dass ihre Krankenhäuser durch private Betreiber übernommen werden. In den letzten Jahren mussten die Städte und Gemeinden allerdings immer wieder Millionen an den Klinikverbund zahlen, sonst wäre es wohl schon vorher zu einer Insolvenz gekommen. 
Insolvenz Regiomed Strukturierung
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