Kaputte heile Welt – häusliche Gewalt ist keine Privatsache

27. Mai 2023 , 13:00 Uhr

„Komm gut nach Hause!“ oder „Schreib‘, wenn du zuhause angekommen bist!“ – solche Sätze kennen vor allem Frauen. Den Weg nachts allein nach Hause halten nämlich viele für gefährlich – die wenigsten kommen allerdings auf die Idee, dass die Gefahr auch im Zuhause lauern könnte. Dabei hat ungefähr jede vierte Frau schon mal häusliche Gewalt erfahren

Häusliche Gewalt ist für Außenstehende oft unsichtbar

Wer auf offener Straße Gewalt erfährt, kann im besten Fall mit Hilfe von Zeugen rechnen – hinter verschlossenen Türen sieht das anders aus. Johanna Herz vom WEISSEN RING erklärt: „Sexualisierte Gewalt passiert tatsächlich größtenteils im sozialen Nahbereich, also zuhause und der Täter ist ganz oft der eigene Partner. Die Übergänge sind fließend, ganz oft tritt sexualisierte Gewalt mit häuslicher Gewalt auf. Und da häusliche Gewalt im privaten Raum stattfindet, ist sie für andere meist unsichtbar.“

Eine „Spirale der Gewalt“ entsteht

Mit fatalen Folgen: Es entsteht eine „Spirale der Gewalt“. Auch, weil es oft ein schleichender Prozess ist. „Es spielen ganz oft eigene Gewalterfahrungen in der Kindheit oder in der Jugend eine Rolle. Ebenso aber auch Konflikte im Alltagsleben, im Beziehungsleben, wie Besitzansprüche, Eifersucht, Macht, Kontrolle“, weiß Johanna Herz. „Aber auch ganz alltägliche Dinge, wie Uneinigkeit über die Haushaltsführung oder über die Kindererziehung. Und natürlich können auch Trennungsabsichten oder eine Trennung, die vielleicht schon vollzogen wurde, ein Motiv für Gewalt darstellen.“

Der WEISSE RING bietet Hilfe

Deshalb sollte man sich lieber früher als später Hilfe holen. Zum Beispiel beim WEISSEN RING: „Wir versuchen, einfach da zu sein und beratend zur Seite zu stehen. Das kann zum Beispiel die Begleitung zu einem Rechtsanwalt sein oder auch zur Polizei, das kann die Vermittlung zu einer Traumaambulanz sein, aber auch ganz alltägliche Dinge, wie Hilfe beim Eröffnen eines Bankkontos oder bei der Suche nach einer neuen Wohnung“, sagt Johanna Herz.

Ein Beitrag erstellt in Zusammenarbeit mit dem WEISSEN RING e. V.

Weiterführende Informationen

finden Sie  unter www.weisser-ring.de

oder über das kostenfreie Opfer-Telefon 116 006

zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

26.03.2024 Mehr biologische Vielfalt, weniger CO2:Nestlé unterstützt Projekt für regenerative Landwirtschaft Laut EU-Forschern war dieser Januar der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Ein weiterer Negativrekord infolge des Klimawandels. Die Zeit drängt also und jeder Einzelne ist gefordert, etwas dagegen zu tun. Aber natürlich braucht es auch die Unterstützung aus Politik und Wirtschaft. Das weltgrößte Nahrungsmittelunternehmen Nestlé beispielsweise möchte bis 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen erreichen. Beitrag anhören: Nestlé: Fahrplan zur Reduzierung des CO2-Fußabrucks Aktuell liegt der 20.03.2024 Roche eröffnet Entwicklungszentrum für Gentherapie in Penzberg Für Menschen mit Gendefekten gab es bisher kaum therapeutische Möglichkeiten. Mithilfe von innovativen Gentherapien gibt es aber künftig für zahlreiche schwere Krankheiten, wie etwa Muskelschwund oder die Bluterkrankheit, neue Behandlungsmöglichkeiten. Roche, das größte Biotechnologieunternehmen der Welt, hat deshalb in Penzberg nahe München ein neues Entwicklungszentrum für Gentherapie eröffnet. Beitrag anhören: Entwicklung neuer und zielgerichteter Therapieformen Viele schwere Krankheiten 06.03.2024 Sommer, Sonne und Tiefenentspannung … Das kann man seit dem 1. März in der Türkei, in einem der schönsten Resorts des Landes erleben. Statt hohe Hotelbauten gibt es charmante Architektur und traumhafte Gärten direkt am Meer. Dazu jede Menge Entspannung, bestes Essen und Tennisanlagen, die sogar Profi-Spieler nutzen. Beitrag anhören: Sport und Erholung für jeden Rund 51 % Stammgäste kommen jedes Jahr wieder in die Ali Bey Hotels und Resorts in der Türkei. Die grünen, weitläufigen Anlagen direkt an der Küstenlinie, vom 1. 20.02.2024 Nicht ohne mein Smartphone Handys im Unterricht – was bisher überhaupt nicht gern gesehen war, könnte in Zukunft Teil des Unterrichts werden. Zumindest wünschen sich das einige Schülerinnen und Schüler. Der Grund: Junge Menschen nutzen eher das Smartphone, um sich zu informieren, als klassische Medien. Wieso also die Informationsquelle Nummer 1 nicht besser integrieren? Beitrag anhören: Die wichtigste Informationsquelle der Gen Z „Smartphone im Unterricht? Das lenkt doch nur ab.“ Diese Meinung ist zwar weit verbreitet,