Mit dem September hat auch die Karpfenzeit bei uns in der Region wieder begonnen. Durch den ausreichenden Regen und die warmen Temperaturen waren die Bedingungen im Vergleich zu den Vorjahren besser, schreibt der Bezirk Oberfranken. Allerdings sei die Karpfensaison je nach Region unterschiedlich angelaufen. Bei der Fischzucht Seehof im Landkreis Lichtenfels sorgt beispielsweise der Fischotter für große Probleme. Die jährlichen Erträge seien um zwei Drittel zurückgegangen, wird Teichwirt Alexander Krappmann zitiert. Dabei fehlen nicht nur die Fische, sondern auch die Frösche und Wasservögel. Die Fischotter fressen nämlich die Eier und Jungvögel. Es herrsche eine Grabesstille an den betroffenen Teichen, so Krappmann weiter.
Der Freistaat hat bereits die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen, um den Fischotter in einigen Regionen in Bayern zu jagen. Das geht beispielswiese in Niederbayern und in der Oberpfalz. Für Oberfranken fehlen aber noch die aktuellen Bestandzahlen. Denn trotz der Entnahmen soll der Fischotter weiterhin in Bayern heimisch bleiben. Mit den Zahlen rechnet die Teichgenossenschaft Oberfranken Ende des Jahres. Für einige Teichwirte im Wunsiedler Becken ist das zu spät. Hier hat der Fischotter die Teiche derart leer gefressen, dass manche Wirte die Bewirtschaftung aufgegeben haben.
Die Teichgenossenschaft rechnet mit 600 bis 700 Tonnen Karpfen, die heuer aus den Teichen in der Region geholt werden. In den vergangenen Jahren waren es 300 bis 500 Tonnen mehr.