Es hat eine Debatte ausgelöst. Allianz-Chef Oliver Bäte schlägt vor, die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag zu streichen, wenn Arbeitnehmer sich krankschreiben lassen. Aufgrund des hohen Krankheitsstands fordert er eine Rückkehr zum sogenannten Karenztag. Von Wirtschaftsvertretern bekommt Bäte dafür Zustimmung. Mathias Eckardt, der Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes für Oberfranken dagegen sieht diesen Vorschlag kritisch:
Erstens hat der Arbeitgeber immer die Möglichkeit, sich vom ersten Tag an ein Attest geben zu lassen. Zweitens: wer sich krank in die Arbeit schleppt, nützt sich selbst nichts, nutzt der Firma nichts und noch dazu besteht Ansteckungsgefahr. Dritter Punkt – in Zeiten des Fachkräftemangels: es zeugt von wenig Vertrauen in die eigene Mitarbeiterschaft.
Hinzu kommt, dass das Bezahlen von Lohn ab dem ersten Krankheitstag in vielen Tarifverträgen festgelegt ist.
Laut einer neuen Studie und einer Aussage der Bundesärztekammer sei nicht häufiges Blaumachen der Grund für den Rekordkrankenstand in Deutschland, sondern die neue digitale Krankmeldung und verstärkte Infektionen.