Das Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz auf dem Weg ins Kanzleramt ist die Überraschung des Tages. Keiner hat damit gerechnet, dass nach der Absprache in der Koalition nicht alle Koalitionäre für Friedrich Merz, den vorgesehenen Bundeskanzler, stimmen. Der CSU-Kreisvorsitzende in Kulmbach, Henry Schramm:
Also, dass das passiert, damit hat, glaub ich, keiner gerechnet. Also Deutschland muss handlungsfähig bleiben. Die Welt dreht sich und wir dürfen nicht an der Seitenlinie stehen, wir müssen mitspielen.
Gleicher Meinung ist auch die CSU-Bundestagsabgeordnete im Stimmkreis Kulmbach, Emmi Zeulner:
Das hat ja auch ein internationales Signal, wenn Friedrich Merz nicht zum Kanzler gewählt wurde. Das ist noch zu heilen, so ist das im politischen Geschäft. Gut für das Land ist es aber auf keinen Fall.
Der Kulmbacher Oberbürgermeister, Ingo Lehmann, findet ebenfalls, dass es die weltpolitische Lage nicht zulässt. Der SPD-Politiker sagt im Radio Plassenburg-Gespräch:
Ich finde es sehr sehr beschämend, weil man einen Koalitionsvertrag unterzeichnet hat. Und wenn es bei der ersten Abstimmung, keine guten Ergebnisse gibt, ist das nicht gut. Ich bin nicht schadenfroh und ich glaube in so einer Situation kann man es auch nicht sein.
Nach dem gescheiterten ersten Wahlgang, haben sich die Parteien schnell darauf verständigt, dass ein zweiter Wahlgang noch am selben Tag durchgeführt wird. Am Nachmittag wurde Friedrich Merz mit 325 Stimmen zum neuen Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Am Abend soll er vereidigt werden.