Sparmaßnahmen

Nokia baut Stellen ab - Standort München soll 2030 schließen

14. November 2025 , 15:51 Uhr

Der finnische Konzern Nokia übernahm ehedem von Siemens die Telefon-Netzwerksparte. Die Überbleibsel des einst weltweit bedeutenden Geschäfts sollen weiter schrumpfen.

Der finnische Netzwerkausrüster Nokia will in Deutschland im nächsten Jahr 300 Stellen abbauen. Bis 2030 soll darüber hinaus der Standort in München geschlossen werden, wie das Unternehmen auf Anfrage bestätigte. Publik gemacht wurden die Pläne von der Gewerkschaft IG Metall, die die Kürzungen nicht hinnehmen will. Die geplante Schließung des Münchner Standorts München bis 2030 betrifft demnach über 500 weitere Arbeitsplätze.

IG Metall: «fatales Signal»

«Gerade in Zeiten geopolitischer Herausforderungen ist es ein fatales Signal, wenn ein Schlüsselunternehmen seine Präsenz in Deutschland zurückfährt», sagte Daniele Frijia, Geschäftsführer der IG Metall München und Mitglied des deutschen Nokia-Aufsichtsrats. Der Konzern zählt in Deutschland nach Angaben der IG Metall derzeit 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 

Nokia: Kürzungen dienen der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit

Im Rahmen der globalen Standortstrategie werde Nokia seine Investitionen auf wichtige nachhaltige Zentren in Deutschland und weltweit konzentrieren, erklärte ein Unternehmenssprecher. Nürnberg, Ulm, Stuttgart, Bonn und Düsseldorf sollen wichtige Standorte bleiben. Bis Ende kommenden Jahres sollen demnach im Rahmen des 2023 angekündigten globalen Kosteneinsparungsprogramms die rund 300 Stellen in Deutschland wegfallen.

Nokia unterstützte alle betroffenen Mitarbeiter während dieser Übergangsphase, sagte der Sprecher. «Nokia plant außerdem die schrittweise Schließung seines Büros in München bis Ende 2030.» Das Unternehmen begründete die «schwierige Entscheidung» mit der Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit.

Finnischer Konzern will immense Summen sparen

Nokia hatte 2023 angekündigt, im Laufe der kommenden Jahre weltweit bis zu 14.000 Stellen abbauen zu wollen. Die erhofften Einsparungen belaufen sich auf 800 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro. Der zur Schließung anstehende Standort München zählte noch vor 25 Jahren zu den weltweit führenden Zentren der Telefon- und Netzwerktechnologie. Ursprünglich ein Teil von Siemens, hatte der Münchner Konzern die damals noch mehrere tausend Mitarbeiter zählende Netzwerksparte 2007 in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Nokia ausgegliedert. Wenige Jahre später stieg Siemens endgültig aus. Einen deutschen großen Hersteller von Netzwerktechnologie gibt es nicht mehr.

Quelle: dpa

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