Auch die Uni Bayreuth äußert sich erneut zu den Campus-Plänen auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände und dem damit verbundenen Widerstand gegen den Abriss des historischen Backsteingebäudes.
In einer Mitteilung geht sie unter anderem auf die Größe des Grundstücks ein, das nicht voll genutzt werden könne. Den Güterbahnhof zu erhalten würde demnach eine weitere Verengung bedeuten. Darüber hinaus würde ein entsprechendes Bürgerbegehren die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs und damit den Baubeginn erheblich verzögern. Abschließend sprechen die Verantwortlichen der Uni davon, dass sie sich aufgrund der aktuellen Debatte in Kulmbach zunehmend weniger willkommen fühlen.
Der Abriss des Güterbahnhofs könnte auch durch eine Einordnung des Gebäudes als Denkmal noch gestoppt werden. Ein entsprechendes Gutachten des Landesamtes für Denkmalpflege steht noch aus.
Hier die komplette Stellungnahme der Uni Bayreuth im Wortlaut:
Den Planungen der Universität Bayreuth für die Fakultät VII in Kulmbach lagen folgende Rahmenbedingungen zugrunde:
Wir möchten zu einigen derzeit kursierenden Aussagen konkret Stellung nehmen:
„Das Grundstück ist doch groß genug“: Wir können nicht das gesamte Grundstück bebauen. Wir haben bereits durch (Bier-)Leitungen, Naturschutzbelange, Flussverlauf und Bodendenkmalpflege eine Flächeneinschränkung. Zugleich benötigen wir Flächen für z.B. Gewächshäuser und Anzuchtflächen. Auch ist es gemeinsames Ziel mit der Stadt Kulmbach, zur Verbindung in die Innenstadt einen Fuß- und Radweg über das gesamte Gelände verlaufen zu lassen, der weiter ins Industriegebiet führt. Und nicht zu vernachlässigen ist zudem der Punkt, dass von Beginn an immer Ziel war, auch Erweiterungsflächen zu haben. Eine weitere Verengung schränkt die Gestaltungsspielräume ein und würde aufgrund neuer Planungsgrundlagen in etlichen Bereichen bedeuten, nochmals einige Schritte rückwärts zu gehen und die Planungen neu zu konzipieren.
„Die Uni braucht keine Tangente“: Die Universität kann sich vom Verkehrsgeschehen um den Campus herum und in der Stadt Kulmbach nicht abkoppeln, und diesbezüglich beinhalten die städtischen Planungen eine Tangente. Wir plädieren für die Lösung, die stadtplanerisch als erforderlich angesehen wird.
Zum Schluss ist es uns ein wichtiges Anliegen, die Kulmbacher Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass wir große Verunsicherung bei unseren Kulmbacher Studierenden und Mitarbeitenden spüren. Viele fühlen sich dadurch in Kulmbach zunehmend weniger willkommen. Die Diskussion hat mittlerweile einen Ton angenommen, der uns um die Außenwirkung auf künftige Studierende, Lehrende und Forschende fürchten lässt. Die bisherige äußerst erfolgreiche Entwicklung der Fakultät VII und die Verbindung mit der Region wird dadurch alles andere als gefördert.