In Bayreuth wird zur Stunde der Prozess gegen einen 38-jährigen Mann fortgesetzt, der über Jahre in Kulmbach mehrere Kinder sexuell missbraucht haben soll. Am Vormittag hat eine ehemalige Lebensgefährtin ausgesagt, mit der der Angeklagte einen gemeinsamen Sohn hatte. Die Frau sprach von einer normalen Beziehung und einem zuvorkommenden und liebevollen Partner. Sie berichtete aber auch davon, wie er sie im Schlaf intim berührt und besonders in Pose gelegt hatte, um sie zu filmen, was sie erst Tage später zufällig entdeckt hat.
Vor dem Bayreuther Landgericht hat heute ein Gutachter seine Einschätzung dazu abgegeben, ob der Mann pädophil ist oder nicht. Der Gutachter meint, es spreche einiges dafür. Dass der Angeklagte Dateien mit kinderpornografischem Inhalt systematisch abgelegt, sehr lange aufgehoben und sich offenbar intensiv mit den Dateien auseinandergesetzt habe. Gleichzeitig zeige er die klassischen Merkmale eines pädophilen Täters, wenn er darauf beharre, dass er nicht wisse, wie die Dateien trotz Löschens immer wieder zurück auf seine Handys kommen. Der Gutachter meinte auch, der Angeklagte sei intelligent genug um zu reflektieren was er tue.
Vor Gericht hat man heute aus dem Leben des 38-Jährigen erfahren. Er sei seit seinem achten Lebensjahr in einem Heim aufgewachsen, habe nur sporadisch Kontakt zu seiner Mutter, seinen Vater habe er nicht kennengelernt.
Der 38-jährige Mann soll mehrere Kinder in Kulmbach missbraucht haben. Ihm wird vorgeworfen, zum Beispiel beim Kartenspielen Sonderaufgaben eingebaut zu haben, bei denen sich die Kinder ausziehen und gegenseitig berühren mussten, was er dann gefilmt hat.