Die Karpfensaison hat offiziell schon Anfang September begonnen, die Teichwirte im östlichen Teil Oberfrankens starten jetzt nach und nach in die Saison. Dabei spielt nicht nur das Wetter eine Rolle, wie gut die Ernte ausfallen wird. In den letzten Jahren hat der Fischotter den Teichwirten immer mehr Kopfzerbrechen bereitet. Die Teichgenossenschaft Oberfranken spricht von einem Verlust in Höhe von 80 Prozent in vielen Teichen im vergangenen Jahr. Ähnlich schaut es bei Dominik Mösch aus, der mehrere Teiche im Landkreis Kulmbach hat. Der größte Ausfall waren für ihn 94 Prozent. Deswegen hat er in diesem Jahr Otterschutzzäune um seine Teiche angebracht. Eine Investition von 20.000 Euro plus viele Stunden Arbeitszeit. Einen Teil bekommt Mösch zwar vom Freistaat erstattet, dennoch ist es keine Lösung für alle Teichwirte. Für viele ist es nur ein Nebenerwerb oder ein Hobby. Deswegen ist Mösch der Meinung, dass es erlaubt sein sollte einige Tiere abzuschießen:
„Wir reden nicht von einer Ausrottung, wir reden von einer Regulierung des Bestands. Einfach das alles nebeneinander existieren kann. Das der Otter neben der Erwerbsfischerei und auch neben unserer heimischen Natur, die teilweise sehr darunter leidet, existieren kann.“
Strikt dagegen sind die Deutsche Umwelthilfe und der Bund Naturschutz. Sie haben gegen Allgemeinverfügungen des Freistaats Bayern erfolgreich geklagt, dass in mehreren Bezirken eine bestimmte Anzahl von Fischottern geschossen werden dürfen. Denn der Fischotter steht auf der Roten Liste und gilt als gefährdet. Nach Berechnungen von 2023, leben zirka 1.500 Tiere in Bayern.
Weitere Informationen des Bund Naturschutzes gibt es hier.
Weitere Informationen des Landesfischereiverbandes Bayern gibt es hier.
Weitere Informationen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft gibt es hier.
Weitere Informationen über das Fischottermanagement in Bayern gibt es hier.
Zwei Fischotter an einem von Dominik Möschs Teichen bei Hermes Ende Juli. Aufgenommen von einer Wildkamera.