Im Bindlacher Mordprozess hat der angeklagte Leon D. zugegeben, den Mord an seiner Ex-Freundin im Mai geplant zu haben. Im Laufe der Woche vor der Tat sei der Plan immer mehr gereift, sie zu töten und anschließend sich selbst umzubringen.
Das Gericht hat gestern auch die Auswertung der Chats der beiden gehört. Die Chats gehen fast vier Jahre zurück und beginnen harmlos, sollen dann aber zunehmend kritischer geworden sein. Die Ermittler berichten von Kleinigkeiten, wegen derer das damalige Pärchen in Streit geraten sein soll. Der Angeklagte soll im Chatverlauf Suizidgedanken geäußert und seiner Ex-Freundin damit gedroht haben. Besonders auffällig sei eine Begebenheit vom 24. Dezember 2021. In der Nachricht hat der Angeklagte geschrieben, dass er kein guter Freund sei, da er gedroht habe, seine Freundin umzubringen. Später hat er hinzugefügt, dass er das vielleicht ja wirklich mache.
In seiner Bewertung nannte der psychiatrische Gutachter den jungen Mann gestern einen Beziehungsnarzissten, der seine Freundin kontrollieren wollte und Angst gehabt habe, ausgeschlossen zu werden. In Beziehungen sei er gefährlich und habe eine riesige Wut gegen Rebeca entwickelt.
Vor allem hat der Psychiater keine Entwicklungsverzögerung bei Leon D. festgestellt – eine entscheidende Frage, wenn es darum geht, ob der 19-Jährige nach Erwachsenen- oder Jugendstrafrecht verurteilt wird.
Heute soll die Auswertung der Chats von Täter und Opfer weiter gehen, außerdem wird der Bericht der Jugendgerichtshilfe vorgestellt.