Vizeministerpräsident Aiwanger bleibt vorerst im Amt: Reaktionen von Kulmbacher Lokalpolitikern zum Koalitionsausschuss

29. August 2023 , 18:02 Uhr

Bayerns Vizeministerpräsident und Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger bleibt im Amt. Das hat Ministerpräsident Söder nach der Sondersitzung des Koalitionsausschusses am Dienstagvormittag betont. Die Sitzung wurde einberufen, nachdem ein antisemitisches Flugblatt aus Aiwangers Jugend aufgetaucht war.

Der Ministerpräsident macht aber auch deutlich, dass das kein Freispruch sei. Aiwanger soll deshalb jetzt 25 Fragen zu dem Flugblatt schriftlich beantworten. Der Kulmbacher Freie Wähler Landtagsabgeordnete Rainer Ludwig sagt dazu:

Rainer Ludwig

„Ich bin überzeugt, dass Hubert Aiwanger aktiv mitwirken wird, diesen Fragenkatalog, auch im eigenen Interesse, umfänglich zu beantworten. Und zwar so, dass es keine Restzweifel geben wird. Wir hoffen, dass dann nach Klärung die Koalition wieder handlungsfähig sein wird, dass das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit wiederhergestellt ist.“

Weiterhin würden die Freien Wähler alles dafür tun, dass die wahren Hintergründe hinter dieser Schmutzkampagne aufgeklärt werden, so Ludwig wörtlich.

Für die Kulmbacher Kreisvorsitzende der Grünen, Magdalena Pröbstl, ist die Entscheidung Söders nicht genug:

Magdalena Pröbstl

„In meinen Augen hätte er klipp und klar in der Sondersitzung Antworten fordern müssen und nicht nur mit einem schriftlichen Fragenkatalog. Schöner ist es natürlich auch, dass nicht nur im Koalitionsausschuss zu machen, sondern auch im ganzen Landtag.“

Für eine Rücktrittsaufforderung gebe es zum jetzigen Zeitpunkt zu wenig Beweise.

Die stellvertretende Kreisvorsitzende der Kulmbacher CSU, Doris Leithner-Bisani, sagt zu dem Ergebnis aus dem Koalitionsausschuss:

Doris Leithner-Bisani

„Prinzipiell ist es so, dass die Unschuldsvermutung erstmal gilt. Und wenn Herr Aiwanger das beantworten kann und auch schlüssig alle Fragen aufklären kann, dann ist dieser Schritt in Ordnung. Wenn allerdings Zweifel bleiben, wird das Heft des Handelns ohnehin bei Herrn Aiwanger liegen müssen. Denn da hat er letztendlich die Konsequenzen aus seinem Verhalten zu tragen.“

Für die schriftliche Beantwortung der 25 Fragen hat Ministerpräsident Söder keine Frist genannt. Unabhängig von der Person Aiwangers möchte Ministerpräsident Söder aber die Koalition mit den Freien Wählern fortsetzen.

Aiwanger Antisemitismus Flugblatt Koalitionsausschuss Ludwig Pröbstl

Das könnte Dich auch interessieren

01.08.2025 Campus Kulmbach und die Bierwoche: Hubert Aiwanger zu Besuch in Kulmbach Wie entwickelt sich die Fakultät für Lebenswissenschaften in Kulmbach und wie kann dadurch die Wirtschaft vor Ort profitieren? Darüber hat sich heute (Fr 01.08.) Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger informiert. Dekanin Janin Henkel-Oberländer hat den stellvertretenden Ministerpräsidenten durch die Labore der Fakultät geführt und über die Arbeit berichtet. Für Aiwanger ist der Campus Kulmbach ein Aushängeschild 28.11.2025 Treffen mit dem Wirtschaftsminister: Unternehmen passgenau helfen Die Wirtschaft steht unter Druck. Wir müssen uns wieder nach vorne arbeiten. Das war der Tenor bei der Transformationskonferenz, zu der Wirtschaftsminister Aiwanger sich diese Woche in Kulmbach mit Politikern und Vertreten der Wirtschaft getroffen hat. RP-Reporterin Anja Hampel:  Korri Aiwanger Diese Transformationskonferenzen sollen Besonderheiten von vor Ort aufnehmen, damit das  Ministerium den Unternehmen passgenau 25.11.2025 Einladung vom Wirtschaftsminister: Regionale Transformationskonferenz in Kulmbach Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger kommt morgen zur regionalen Transformationskonferenz nach Kulmbach. Mit Akteuren aus den regionalen Unternehmen und der Politik analysiert er die aktuelle wirtschaftliche Situation und diskutiert über die Frage, wie Transformation gelingt. Gemeinsam sollen Impulse für eine positive Entwicklung gesetzt werden. Ziel der regionalen Transformationskonferenzen sind der Anschub und die Beschleunigung 05.05.2025 Modernisierung des Zinnfigurenmuseums: Landtagsabgeordneter Ludwig wendet sich an Staatsminister Blume Die Modernisierung des Zinnfigurenmuseums auf der Plassenburg ist jetzt auch Thema in München. Der Kulmbacher Landtagsabgeordnete Rainer Ludwig hat in einem Brief an den bayerischen Kunstminister Blume um Unterstützung geworben. Dabei geht es um das Museums-Feinkonzept. Nach aktuellen Planungen würde die Modernisierung um die drei Millionen Euro kosten. Das wird nur umsetzbar sein, wenn mindestens